Im Herbst 2014 wurde durch die WPK die letzte Chance vertan, dem Berufsstand eine "qualitätssichernde Entgeltregelung" zu geben.
Seitdem ist klar, dass - auf Wunsch der Big4! - der Berufsstand nie eine Gebührenordnung erhalten wird. Eine Marktregulierung wurde in Bewegung gesetzt. Das Regulativ des Geldes hat nun auch den Berufsstand eingeholt ("Ich bin doch nicht blöd", "Geiz ist geil" …). Wirtschaftsprüfung ist mittlerweile eine austauschbare Dienstleistung zum niedrigsten Preis.
Das Prüfungsgeschäft als Kerngeschäft der Wirtschaftsprüfer (§ 2 I WPO) macht nur noch rd. 30% des Umsatzes der WP-Branche aus und verkommt zum "Türöffner-Geschäft" für lukrativere Beratungsmandate.
Demgegenüber regulieren Politik und WPK seit Jahren einen ausufernden "Qualitätssicherungs-Wahnsinn", der honorarmäßig kaum noch kalkulierbar ist.
Hier ein Beispiel aus der aktuellen Presse:
Jahresabschlussprüfung (mit Bericht, Siegel und Schlussbesprechung) für 3.000 €.
In den Gremien sitzen hier übrigens Kommunalpolitiker, die offensichtlich von "systemrelevanter Funktion", Haftung und Verantwortung der wirtschaftsprüfenden Berufe keine Ahnung haben. Es geht hier um "austauschbare Dienstleistungen", als würde die Einkaufsabteilung Büromaterial ordern.
Wenn man allerdings den (parteipolitisch ausgerichteten) Gremien in den Sitzungen etwas von "Cyberkriminalität", überzogenen Reiskosten unliebiger Gremienmitglieder oder Haushaltstricksereien erzählt, öffnen sich die Honorar-Türen und man hofft, dass der WP durch Gutachten oder Sonderprüfungen Ergebnisse liefert, die dem politischen Gegner alle Probleme dieser Welt bescheren sollten.
Ein perfides Spiel der Politik und eine "hohe Form der Prostitution für den Berufsstand"!
Dies ist nicht mehr der elitäre und hoch qualifizierte Berufsstand, in den ich vor 33 Jahren bestellt wurde.
Glauben Sie etwa, dass die WPK bei diesem unerhörten Preisdumping tätig wird? Oder, ob bei der "Qualitätskontrolle" hier Beanstandungen festgestellt werden? - Dann träumen Sie mal weiter!