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Fachnachrichten plus

FACHNACHRICHTEN PLUS - AUGUST 2023

THEMEN

 
1. IDW PS KMU – das große Schweigen
2. WPV – die Wahl ist gelaufen, was nun?
3. EY – betriebsbedingte Kündigungen?
4. Aktuelles Prüfungswesen III-23
5. Ihnen eine gute Zeit
6. Herausgeber
1.

IDW PS KMU – das große Schweigen

 

Nächstes Jahr kommen die IDW PS KMU. Überlegen Sie auch, danach zu prüfen?

Wichtig: Es muss auch wirklich ein IDW-KMU vorliegen, sonst ist der Abschluss später nichtig. Sind Sie sich unsicher, dürfen Sie nicht nach IDW PS KMU prüfen, sagt das IDW.

Als Ausschlusskriterium nennt das IDW u.a. komplexe Sachverhalte oder komplexe Umstände im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit, z.B.

  • Verfahren, Richtlinien oder Prozesse sowie
  • eine hohe Anzahl an Beschäftigten.

Dann liegt kein KMU vor, und es darf nicht nach IDW PS KMU geprüft werden (IDW PS KMU 1 (9.22), Tz. 21).

Schwammig: Einen Maßstab für komplexe Sachverhalte und hohe Anzahl an Beschäftigten gibt es nicht.

Beispiel

Ein Unternehmen zählt 250, 500 oder 1.000 Arbeitnehmer – oder mehr. Noch ein KMU? Dazu Schweigen im Walde vom IDW – und das nenne ich miserable Facharbeit. Überhaupt, wieso sind Arbeitnehmer ein Komplexitätstreiber?

Und auch die Softwareanbieter scheinen wenig begeistert: Müssen sie doch eine neue Software entwickeln, ohne mehr Geld zu verdienen, denn die Zahl der prüfungspflichtigen Unternehmen bleibt gleich.

Die ISA (DE) und IDW PS KMU sind Schwerpunkt bei PR1MUS im dritten Quartal (Big Points? Was ändert sich? Vor- und Nachteile?).

   
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2.

WPV – die Wahl ist gelaufen, was nun?

 

Das Wirtschaftsprüfer-Versorgungswerk (WPV) sichert die Altersversorgung von rund ¾ aller WP/vBP. Jetzt war Wahl der Vertreterversammlung (VV). Die VV zählt 15 Mitglieder.

Zwei Listen traten an: Liste 1 (meist Big-4-/Next-10-Hintergrund) und Liste 2 (Mittelstand). Liste 1 gewann mit 10 Sitzen. Liste 2 holte 4 Sitze und wird durch Nachrücker einen 5. Sitz bekommen. Die Wahlbeteiligung lag bei 27 %. Erste Sitzung ist im September.

Jetzt drei Fragen an WP Roland Kruse-Kraft aus Dannenberg in Niedersachen. Er ist Chef der Liste 2 und neu gewähltes Mitglied der VV.

Was sagen Sie zum Ergebnis?

„Unsere Liste 2 zog nach 5 Jahren außerparlamentarischer Arbeit in die VV ein. Jetzt kommen wir hoffentlich besser an fehlende Informationen wie z.B. Vergütungen der Fondsmanager heran.“

Was sagen Sie zur Wahlbeteiligung?

„Die geringe Wahlbeteiligung verwundert. Es geht nicht um Berufspolitik, sondern um unsere Altersversorgung, die alle Kolleginnen und Kollegen interessieren sollte, es aber nicht tat. Es kann nur besser werden.“

Wie geht es weiter?

„Los geht `s im September. Wir bieten dem neuen WPV-Vorstand unser Wahlprogramm als operationale Arbeitsplanung an. Die Punkte sind Transparenz und gute Unternehmensführung. Deshalb erwarten wir eine große Zustimmung zu unseren Anträgen auch von Mitgliedern der Liste 1.

Unsere Anträge spiegeln den dringenden Handlungsbedarf in der WPV-Führung wider, der sich nach fast zwei Jahrzehnten Einheitsleiste angestaut hat. Schauen wir mal, ob wir unsere bisherige Risikoeinschätzung zur Anlagetätigkeit des WPV von mittel bis hoch auf hoch werden anpassen müssen.

Apropos Transparenz: Wir wollen alle interessierten Kolleginnen und Kollegen, die uns Vertraulichkeit zusichern, in halbjährlichen Online-Meetings informieren.“

Vielen Dank, Herr Kruse-Kraft.

   
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3.

EY – betriebsbedingte Kündigungen?

 

Um den guten Ruf von EY ist es nun wirklich nicht mehr bestellt:

Erst die Wirecard-Pleite, gefolgt vom angekündigten zweijährigen APAS-Verbot zur Annahme neuer PIE-Prüfungen, dann die gescheiterte Aufspaltung in Prüfung und Beratung (Projekt Everest) und jetzt das: Stellenabbau bei EY Deutschland (Projekt Zugspitze).

40 Partner (= 5 %) und knapp 400 Mitarbeiter (= 3 %) aus Marketing, Verwaltung und Research müssen gehen, 2 Standorte werden geschlossen. Die Verwaltungskosten seien in Deutschland überdurchschnittlich hoch. Dabei sitzen die Betroffenen nur auf Stellen, die EY zuvor geschaffen hat. Weil die Ziele des Kürzungsprogramms noch nicht voll durchgesetzt sind, drohte EY den Betroffenen jetzt mit betriebsbedingten Kündigungen.

Zuvor hatten derer rund 10 % das EY-Abfindungsangebot abgelehnt. Schon kündigte der Gesamtbetriebsrat Widerstand an: Betriebsbedingte Kündigungen seien unwirksam, wenn der Arbeitgeber gleichzeitig offene Stellen habe und sie den Betroffenen nicht anbiete. EY will in Deutschland 2.000 neue Mitarbeiter einstellen (vgl. Handelsblatt, EY droht mit betriebsbedingten Kündigungen, 11.7.23).

   
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4.

Aktuelles Prüfungswesen III-23

 

Hier die Tagesordnung zum Aktuellen Prüfungswesen III-23.

   
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5.

Ihnen eine gute Zeit

 

Das war es für heute. Machen Sie es gut!

   
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6.

Herausgeber

 

WP StB Mark Schüttler – Memeler Weg 44 – 58511 Lüdenscheid

info@primus-seminare.de

 
   
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